Faszientraining

Faszien halten uns in Form

Die menschlichen Faszien, ein kollagenes Bindegewebenetzwerk, umhüllen ausnahmslos jeden Muskel, jeden Knochen, unsere Organe und selbst die Nerven. Diese Bindegewebe haben im Körper keinen Anfang und kein Ende und sind als Geflecht von sich überlagernden, nahtlos ineinander übergehenden, derben Häuten zu verstehen. Sie geben dem ganzen Körper Form und Elastizität.

Die Faszien sind die Brücken, die den ganzen Körper zusammenhalten. Sie laufen durch den gesamten Körper und bilden Gleitlager für Muskulatur und Sehnen und sind ein immens wichtiger Faktor für die Kraftübertragung.

Ein gesundes Bindegewebe ist fest und elastisch zugleich, biegsam wie ein Bambus, reißfest wie ein Zugseil und ermöglicht federnde Bewegungen wie bei Gazellen. Das garantiert Belastbarkeit von Sehnen und Bändern, vermeidet schmerzhafte Reibereien in Hüftgelenken und Bandscheiben, schützt Muskulatur vor Verletzung und hält uns in Form. Außerdem sind die Faszien und nicht unsere Haut unser größtes Sinnesorgan.

Faszientraining

Im Fasziengewebe befinden sich die Rezeptoren, welche z. B. für die Meldung über die Lage des Körpers im Raum verantwortlich sind. Ein gut trainiertes Fasziennetz beeinflusst die Kraftentwicklung und Kraftübertragung sowie die Feinabstimmung der Bewegung nachhaltig. Da alle Faszien untereinander in Verbindung stehen können Spannungen und Unbeweglichkeit in andere Körperteile übertragen werden. Deshalb kann z. B. eine verkürzte oder verklebte Wadenfaszie über die Beine einen Zug auf unseren unteren Rücken oder sogar die Schulter ausüben und dort für Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und Unbehagen sorgen.

Durch all diese grundlegenden Funktionen wird verständlich, dass die Faszien sowohl bei der Schmerzentstehung in Gelenken und Muskeln als auch für die Entwicklung von Schnelligkeit und Kraft eine erhebliche Rolle spielen. Diese Rolle wurde lange Zeit unterschätzt. Kann der Muskel nicht richtig gleiten und wird die Sehne nicht richtig geführt, dann entstehen Reibung und unharmonische Bewegungen, die in letzter Instanz zu Schmerzen und Leistungsminderung führen. Verklebungen, Verhärtungen und auch Verkürzungen in den Faszien können z. B. durch zu wenig oder falsche, bzw. einseitige, Bewegung, aber auch durch Stress, falsche Ernährung und die damit verbundene Vielzahl an freien Radikalen, entstehen.

Mit dem Faszientraining können wir:

  • die Elastizität und das Leistungsvermögen der Muskulatur spürbar steigern und erhalten
  • Fehlbelastungen regulieren
  • Haltungsschäden entgegenwirken
  • Überlastungsschäden durch Sport vermeiden
  • Muskeln gezielt regenerieren
  • Durchblutung steigern
  • Verklebungen im Bindegewebe lösen


Die oberflächliche Frontallinie

Diese vordere Linie verläuft von den Zehen bis zum Becken, dann über den Bauch bis in den Hals und zum Kopf. Ihre Aufgabe ist die Stabilisierung des Oberkörpers in der Haltung, außerdem macht sie Bewegungen und Beugungen,
Heben und Senken des Oberkörpers möglich.

Die oberflächliche Rückenlinie
Sie verläuft von den Füßen über den Rücken, Nacken, Schädel bis zu den Augenbrauen, stützt und schützt den Rücken und ist verantwortlich für die aufrechte Haltung und Streckung des Oberkörpers nach oben und hinten.

Die Laterallinien
Sie beginnen oben an der Außenseite des Fußes, gehen außen um den Fußknöchel herum, weiter nach oben und dann wie ein Korbgeflecht an der Seitenlinie des Rumpfes bis zum Kopf. Sie sorgen für Balance zwischen der vorderen und der hinteren Linie, fixieren Rumpf und Beine, damit sie nicht einknicken, und sind an der Seitwärtsneigung des Körpers beteiligt, außerdem bremsen sie zu starke Neigung und Rotation.

Die Spirallinie
Sie windet sich um den Körper, ermöglicht Rotation und gegenläufige Bewegungen. Ihre Haltungsfunktion besteht darin, das sie das Gleichgewicht in allen Ebenen gewährleistet. ihre Bewegungsfunktion liegt einmal darin, dass sie beim Gehen eine exakte Spurführung gewährleistet, Rotationen erzeugt und den Körper stabilisiert.